Ein Ausblick bis 2025
Weltweite Arzneimittelausgaben & Arzneimittelverwendung
Pandemie & Nicht-Pandemie-Treiber
Die COVID-19-Pandemie war die stärkste globale Gesundheitskrise seit Jahrzehnten. Entscheidend für die Entwicklungen der weltweiten Arzneimittelausgaben und Arzneimittelverwendung ist somit auch der Umgang mit der Pandemie sowie deren Auswirkungen auf die Nicht-COVID-Gesundheitsversorgung.
Die prä-pandemischen Treiber wurden von den unmittelbaren Auswirkungen von COVID-19 nur geringfügig beeinflusst. Sie bleiben auch weiterhin ein wesentlicher Treiber der zukünftigen Entwicklungen der weltweiten Arzneimittelausgaben bzw. Arzneimittelverwendung.
Industrie- & Pharmerging-Länder
In den Industrieländern werden die Einführung neuer Behandlungen, der Patentablauf von bestehenden Therapien sowie der Wettbewerb durch Generika und Biosimilars weiterhin die Hauptfaktoren für das Wachstum der Arzneimittelausgaben bzw. Arzneimittelverwendung sein.
In den Pharmerging-Ländern war in der Vergangenheit der größte Treiber für einen vermehrten Einsatz von Arzneimitteln der ansteigende Zugang zur Gesundheitsversorgung, doch dieser Trend verlangsamt sich und wird in vielen Märkten zu Volumenrückgängen führen.
Größe des weltweiten Arzneimittelmarktes
Der weltweite Arzneimittelmarkt wird bis 2025 voraussichtlich um 3 bis 6 % CAGR wachsen und 2025 eine Gesamtmarktgröße von etwa 1,6 Billionen US-Dollar erreichen, exkludiert man die Ausgaben für COVID-19-Impfstoffe.
Die kumulierten Gesamtausgaben für COVID-19-Impfstoffe bis 2025 werden voraussichtlich 157 Milliarden US-Dollar betragen, wobei der Schwerpunkt hauptsächlich auf der ersten Impfwelle liegt, die 2022 abgeschlossen sein soll. In späteren Jahren werden voraussichtlich alle zwei Jahre Auffrischungs-Impfungen erforderlich sein, da die Immunität nicht länger anhalten wird und weitere Virusvarianten auftreten werden.
Wachstum der globalen Arzneimittelausgaben
Das Wachstum der globalen Arzneimittelausgaben wird bis 2025 durch ein stärkeres Wachstum der Pharmerging-Marktes getrieben werden. Die entwickelten Märkte werden ein langsameres Wachstum aufweisen, da Patentverluste für Originalmarken das Wachstum durch neue Produkte übertreffen werden.
Der US-Markt wird in den nächsten 5 Jahren voraussichtlich um 0–3% CAGR wachsen, gegenüber 3% CAGR in den letzten 5 Jahren. Japan, der drittgrößte Weltmarkt, wird aufgrund der anhaltenden Preissenkungspolitik unveränderte bis rückläufige Ausgaben für Medikamente aufweisen.
Die Ausgaben in Europa werden bis 2025 um 35 Milliarden US-Dollar steigen, wobei der Schwerpunkt auf Generika und Biosimilars liegt.
In den Pharmerging-Märkten wird das Wachstum von China angeführt, das sich nach COVID durch eine stärkere Verwendung neuer Originalmedikamente voraussichtlich beschleunigen wird.
Ausgaben für neue Medikamente
Die absoluten Ausgaben für neue Medikamente in den entwickelten Märkten werden bis 2025 voraussichtlich ähnlich hoch sein wie in den vergangenen fünf Jahren, was eine historisch hohe Phase der Ausgaben fortsetzt.
Bis 2025 wird die Zahl der Markteinführungen neuer Wirkstoffe voraussichtlich ebenfalls überdurchschnittlich hoch bleiben, mit durchschnittlich 54–63 pro Jahr, insgesamt 290–315 für fünf Jahre bis 2025.
Die Auswirkungen von Exklusivitätsverlusten werden zunehmen auf 166 Milliarden US-Dollar in den nächsten 5 Jahren, hauptsächlich aufgrund der Verfügbarkeit von Biosimilars, und die kumulierten Einsparungen durch Biosimilars werden schätzungsweise 285 Milliarden US-Dollar erreichen.
In fünf Jahren werden in entwickelten Märkten fast 60 % der Arzneimittelausgaben für den Bereich ‚Speciality‘ und 50 % weltweit betragen, wobei der Rest überwiegend ältere und traditionelle Therapien ausmachen wird, deren Kosten im Laufe der Zeit immer geringer werden.
Ausgaben für führende Therapiebereiche
Die beiden weltweit führenden Therapiebereiche Onkologie und Immunologie werden bis 2025 voraussichtlich um 9 bis 12 % CAGR wachsen, was durch neuartige Behandlungen und vermehrten Einsatz von Behandlungen verursacht wird.
Es wird erwartet, dass in der Onkologie in fünf Jahren 100 neue Behandlungen auf den Markt kommen werden, was zu einem Anstieg der Ausgaben um mehr als 100 Milliarden US-Dollar auf insgesamt über 260 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 beitragen wird.
Die Neurologie umfasst eine Reihe von Krankheiten, für die viele neue Therapien erwartet werden, darunter neuartige Migränetherapien, potenzielle Behandlungen für seltene neurologische Erkrankungen und Therapien für Alzheimer und Parkinson.
Details zur Studie finden Sie unter folgendem Link zum Download:
Dr. Karin Komposch
Head of Consulting
IQVIA Marktforschung GmbH
Stella-Klein-Löw-Weg 15, Haus B, 5. Stock, A-1020 Wien
E-Mail: karin.komposch@iqvia.com