Parallelhandel mit Arzneimitteln
Parallelhandel mit Arzneimitteln und Parallel Export Services
Die Inflation und Wirtschaftskrise hat Europa fest im Griff und das wirkt sich auch auf die Gesundheitsbudget aus. Die Umsätze steigen, aber die Absätze geraten immer mehr unter Druck – v.a. in den EU4, UK und US. Einzig in China und Lateinamerika entwickeln sich die Absätze positiv. In Europa stehen die EU4 (Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) mit UK für 70 % des Pharmamarktes. Der globale Pharmamarkt wird im wesentlichen von 3 Therapiebereichen angetrieben. Onkologie liegt seit 2010 auf Platz 1 und wächst noch immer schnell – auf globaler Ebene von 2020 auf 2021 um 11 %. Dahinter hat die Immunologie mit einer Wachstumsrate von 17 % Diabetes auf den dritten Rang verdrängt (mit einem Wachstum von 11 %).
Auch in Österreich steigt der Umsatz 2021 um 8 % – über alle Segmente des Gesamtmarktes, während der Wert nach Menge um -0,9 % zurückgeht. Hier sticht nur der Krankenhausmarkt als positives Segment hervor (+2,3 %) während der Retailbereich mit -1,2 % das größte Minuswachstum aufweist. Nach Umsatz steigt der Retailmarkt 2021 um 7,8 % – stark getrieben von Spezialmarktprodukten, die für 52 % des Umsatzes verantwortlich zeichnen, aber nur für 1 % nach Absatz. Auch in Österreich stellen Onkologika die stärkte ATC-Klasse im erstattungsfähigen Markt dar.
War versteht man unter Parallelimport und welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle?
Unter Parallelimport versteht man die Einfuhr von Arzneimitteln, die von multinationalen Herstellern produziert werden und einerseits vom Hersteller selbst, als auch von Importhändlern in das jeweilige Land gebracht werden. In den meisten Ländern des europäischen Binnenmarktes werden aber nicht nur Arzneimittel importiert sondern auch exportiert. Zielmarkt Nummer 1 in Europa ist Deutschland mit einem Anteil nach Wert von über 50 % – deutlich dahinter liegt UK, gefolgt von Dänemark, Schweden und den Niederlanden. Zuletzt gingen die Parallelimporte nach Deutschland zurück – bleiben aber weiterhin auf hohem Niveau. Dominiert wird der Parallelhandel in Europa von Spezialtherapeutika. Auch in Österreich steigt der Parallelimport seit einigen Jahren kontinuierlich – zuletzt wieder mehr. Onkologische Präparate machen im österreichischen Retailmarkt mehr als 50 % des Parallelimportmarktes aus – gefolgt von Produkten des Nervensystems im Retail – im Krankenhaus liegt der Anteil der Onkologie bei rund ¾ des Parallelimportmarktes.
Bestimmt wird der Parallelimport vor allem durch vier Faktoren: Preisniveau, Wechselkurse (neun europäische Ländern haben eine andere Währung als den EURO), gesetzliche Vorgaben und Rechtsprechung sowie sozio-kulturelle Faktoren. Bei letzteren spielt die Kaufkraft eine große Rolle – hier liegt Österreich 2021 auf Platz 7 in Europa und knapp 60 % über dem europäischen Durchschnitt.
Darstellung des tatsächlichen österreichischen Bedarfs – Parallel Export Services
Österreich zählt zu den europäischen Ländern wo der Parallel Export den Import übersteigt. Mit Hilfe eines Algorithmus werden exportbehaftete Handelsformen und Produkte auf Nanobrick-Basis ermittelt. Damit können Trends in der Ermittlung des Bedarfs in Österreich festgestellt, und die Verfügbarkeit von – vor allem hochpreisigen – Produkten sichergestellt werden. Außerdem werden mit diesem Parallel Export Service Reportings mit starken Absatzschwankungen erleichtert und die Beurteilung des Außendienstes kann exportbereinigt und damit fair erfolgen.
Für Fragen wenden Sie sich an:
Mag. Doris Winkler
IQVIA Marktforschung GmbH
Stella-Klein-Löw-Weg 15, 1020 Wien
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