Liebe Apothekerin, lieber Apotheker!

Bei einer langen Liste „vernachlässigter“ immunologischer Erkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes, Hidradenitis suppurativa, Alopecia areata, Sjögren-Syndrom, Vitiligo, bullösem Pemphigoid oder Prurigo nodularis besteht ein hoher „unmet patient need“. Ihre Prävalenz reicht von seltenen Krankheiten mit weniger als 200.000 Patienten beispielsweise in den USA bis hin zu relativ häufigeren Erkrankungen mit einer Million oder mehr Patienten. Allen diesen Krankheiten ist gemein, dass sie bisher unterversorgt wurden, da bisher typischerweise nur begrenzte krankheitsspezifische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung standen, sodass die Krankheit bei vielen PatientInnen nur unzureichend kontrolliert ist. Dies stellt für Innovatoren eine attraktive Gelegenheit dar, einen wirksamen, neuen Behandlungsstandard zu setzen.

Auf der folgenden Darstellung sehen Sie die Anzahl an neuen Substanzen pro Indikation und Entwicklungsphase.

 

 

Der natürliche Verlauf dieser Krankheiten ist oft weniger gut verstanden und hat zu mehreren Rückschlägen geführt, z. B. beim Lupus. Dennoch sind die Innovatoren offensichtlich nicht entmutigt, wenn man die jüngste Dynamik in der Produktpipeline betrachtet. So hat beispielsweise Hidradenitis suppurativa nach vielen Jahren der Innovationsdürre einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklungsaktivität erlebt und war ein zentraler Schwerpunkt auf der jüngsten Jahrestagung der American Academy of Dermatology (AAD), mit mehreren hochkarätigen Präsentationen von Ergebnissen im mittleren bis späten Stadium.

Die allgemeine Veränderung der Innovationsintensität, die wir bei unterversorgten immunologischen Krankheiten beobachten, erinnert an die Dynamik, die vor etwa 10-15 Jahren die heutigen großen Autoimmunerkrankungen verändert hat. Ohne eine solche epidemiologische Größenordnung müssen Innovatoren heute jedoch mehrere dieser kleineren Indikationen abdecken.

Um bei weniger erforschten immunologischen Indikationen Erfolg zu haben, ist ein anderer Ansatz erforderlich. Im Gegensatz zu den großen, gut etablierten Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Psoriasis oder Morbus Crohn stehen kleinere Indikationen vor besonderen Herausforderungen. Dazu gehören beispielsweise ein häufig geringes Krankheitsbewusstsein bei Patienten und medizinischem Personal, ein begrenztes Verständnis der Krankheitslast und ihrer tatsächlichen Auswirkungen auf das Leben der Patienten sowie unausgereifte Behandlungspfade, was zu Unterdiagnose und Unterbehandlung führt. Schwierig ist hier auch das Überzeugen der Kostenträger von der Notwendigkeit der Behandlung und der Übernahme der Kosten für neuartige Therapien.

Enge Zusammenarbeit mit Patientenvertretungen, beispielsweise bei der Patientenrekrutierung für klinische Studien oder Aufklärung über die Krankheit ist hier von besonderer Bedeutung.

Gleichermaßen relevant ist die Vorbereitung des Gesundheitssystems mit dem Schwerpunkt, das Bewusstsein für die Krankheit, den ungedeckten Bedarf und die Belastung der Patienten zu schärfen sowie die Entwicklung von Behandlungsrichtlinien zu unterstützen.

 

Den Link zum gesamten Blog finden Sie nachstehend: Seeking new horizons: Where innovators find opportunities in a fast-changing immunology landscape – IQVIA

Auf den nachfolgenden Seiten haben wir außerdem wieder einzelne Produktkategorien herausgegriffen und näher für Sie analysiert sowie die Marktführer in den einzelnen Segmenten beleuchtet. Alle Marktanalysen stammen aus unserem Apothekenfeedbacksystem PIPOS (IQVIA Pharmacy Intelligence POS).

Mit besten Grüßen

Beatrix Linke
Country Lead